Leistungen und Krankheitsbilder

Leistungen

Ultraschalluntersuchungen
  • Abdomensonographie (Bauchultraschall)
  • Duplexsonographie der Venen und Arterien
  • Kontrastmittelsonographie der Gefäße
  • Farbduplexechokardiographie
  • Schilddrüsensonographie
Kardiovaskuläre Diagnostik
  • Belastungsergometrie
  • EKG und Langzeit-EKG
  • 24-Stunden Blutdruckmessung (ABDM)
  • Durchblutungsmessung (Druckmessung, Lichtplethysmographie)
Diagnostik und Beratung verschiedener Krankheitsbilder
  • Untersuchung auf Venenschwäche (Varikosis, chronische venöse Insfuffizienz)
  • Entzündliche Gefäßerkrankungen, Vaskulitisdiagnostik
  • Beratung in Fragen der Blutgerinnung und Antikoagulation (Gerinnungshemmung)
  • Thrombose und Lungenarterienembolie
  • Arterielle Durchblutungsstörung (pAVK, „Schaufensterkrankheit“)
  • Herzinsuffizienz
  • Koronare Herzerkrankung
  • Herzrhythmusstörungen
  • Arterielle Hypertonie, Ursachendiagnostik
  • Erweiterung der Aorta (Aneurysma)
  • Ödeme der Beine (venöse Ödem, Lymphödem, Lipödem)
  • Unterschenkelgeschwüre (Ulcus cruris)
  • Diabetische Fußwunden (diabetisches Fußsyndrom)

Krankheitsbilder

Thrombose

Bei einer Thrombose handelt es sich um eine unphysiologische Gerinnselbildung in einer Vene des Körpers. Risikofaktoren (auch Virchow Trias) sind eine Verletzung der Gefäßwand (Endothelläsion), ein verlangsamter Blutfluss (Stase) und eine veränderte Gerinnbarkeit des Blutes (Hyperkoagulabilität). Besteht ein Risikofaktor fort, so kann die Thrombose voranschreiten.

Klinisch treten Thrombosen je nach Manifestationsort unterschiedlich in Erscheinung. Bei der allgemeinhin bekannten und gefürchteten Beinvenenthrombose kommt es oft zu einer schmerzhaften Schwellung des Unterschenkels oder gesamten Beines, dann häufig mit einer blass-lividen Verfärbung einhergehend. Als akute Komplikationen kann es zu einer Verschleppung von Thromben und einer Lungenarterienembolie kommen. Als Langzeitfolge wird das so genannte Postthrombotische Syndrom gefürchtet, welches dadurch entsteht, dass der Körper die Gerinnsel nicht vollständig abbaut, sondern die Venen durch Blutgefäßneubildung rekanalisiert und dabei die originären Gefäßstrukturen zerstört. Folge sind ein gestörter Blutabfluss aus dem Bein mit Schwellung des Beines und Ulzerationen.

Da die klinische Untersuchung auf eine Thrombose hin oft zu ungenau ist, wird hier die Ultraschalluntersuchung des Beines durch einen geübten Untersucher erforderlich. Danach kann entschieden werden ob eine Antikoagulation (Blutverdünnung) erforderlich ist und ob eine zusätzliche Kompression des Beines einen günstigen Effekt haben wird. Auch an anderen Orten einer Thrombose Entstehung im Körper, zum Beispiel an Armvenen oder im Bauchraum kann die Ultraschall—Untersuchung Hilfestellung bieten und einen Therapieentscheid herbeiführen.

Varikosis

Die Varikosis oder das Krampfaderleiden beschreibt eine Erkrankung der oberflächlichen Venen, vorrangig an den Beinen. In der Regel führen die Venen das Blut aus den Extremitäten und Organen zum Herzen zurück. Dies wird durch verschiedene Mechanismen, unter anderem den Venenklappen gewährleistet. Bei einer Degeneration dieser Gefäße ist der sonst so zielgerichtete Rückfluss gestört und es kommt unter verschiedenen Bedingungen zu einem Blutstau. Folgen sind zum einen die häufig als kosmetisch störend empfundenen Krampfadern. Im weiteren kann jedoch auch eine schmerzhafte Beinschwellung entstehen, bei Progress kommt es zu Hautveränderungen und Unterschenkelgeschwüren. Die Behandlung der fortgeschrittenen Erkrankungsstadien ist schwierig und langwierig. Deswegen ist eine frühzeitige, aufmerksame Diagnostik bei entsprechenden Beschwerden notwendig, um rechtzeitig entsprechende therapeutische Schritte einzuleiten. Eine medikamentöse Therapie ist hier nur wenig etabliert. Erstes Therapieprinzip ist die Kompressionsbehandlung der betroffenen Beine. Bei unzureichenden Erfolg muss entschieden werden, ob die Krampfadern auf verschiedenen Wegen verödet oder entfernt werden können. Dafür stehen unterschiedliche Therapieverfahren zur Verfügung. Im einfachsten Fall gelingt dies zum Beispiel durch die Schaumsklerosierung, bei der ein Medikament in die Vene injiziert wird. Eventuell ist auch eine Verödung durch Laserbehandlung notwendig. Bei ausgedehnten Varizen muss eine chirurgische Sanierung erwogen werden.

arterielle Erkrankungen

Arterielle Verschlusserkrankungen sind vielgestaltig und können an den verschiedensten Lokalisation auftreten. Häufigste Ursache ist die so genannte Arteriosklerose. Dabei handelt es sich um eine langsam voranschreitende Entzündung der Gefäßwand mit zunehmender Einengung des Lumens bis zum vollständigen Verschluss. Die hauptsächlichen Risikofaktoren für diese Erkrankung sind wie gemeinhin bekannt Rauchen, die arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus und die Fettstoffwechselstörungen. Die Erkrankung kann an verschiedenen Gefäßterritorien auftreten. An den hirnversorgenden Gefäßen stellt sie ein Risiko für Schlaganfälle dar. Am Herzen ist sie die Grundlage der koronaren Herzerkrankung, welche als fatale Komplikation den Myokardinfarkt nach sich zieht. An den Beingefäßen führt sie zur sogenannten Schaufensterkrankheit, der peripheren arterielle Verschlusskrankheit mit belastungsabhängigen Schmerzen in den Beinen bis hin zum Absterben von Gliedmaßen. Allerdings können auch andere Gefäße, so zum Beispiel im Bauchraum oder an den Armen von der Arteriosklerose betroffen sein. Abgesehen von den Herzkranzgefäße sind die wesentlichen Gebiete mit der Ultraschalldiagnostik gut zugänglich. So können hier rasch entsprechende Diagnosen gestellt und eine Behandlung eingeleitet werden. Bei der Behandlung muss entschieden werden ob neben einer Verringerung der Risikofaktoren eine zusätzliche medikamentöse Therapie infrage kommt oder ob sogar Eingriffe am Gefäßsystem notwendig sind.

Bluthochdruck

Eine der wesentlichen Gefahren der arteriellen Hypertonie oder zu Deutsch, des Bluthochdrucks, ist, dass er vom Patienten nur selten wahrgenommen wird. Dabei leiden weit mehr als die Hälfte der Menschen über 60 Jahre in Deutschland an der Erkrankung. Symptomatisch an sich wird er mit Unruhegefühl, Kopfschmerzen, Schwindel, einem Beklemmungsgefühl oder anderen, völlig unspezifischen Symptomen. Wesentlich größere Relevanz hat jedoch die Organschädigung. So ist die arterielle Hypertonie einer der Hauptrisikofaktoren für Schlaganfälle des Gehirns. Die Nieren entwickeln mit der Zeit eine sogenannte hypertensive Nephropathie mit erhöhter Eiweißausscheidung (Albuminurie) und im Weiteren einem Verlust der Nierenfunktion. Am Herzen führt er zu einer Verdickung (Hypertrophie) des Herzmuskels mit einhergehender Leistungseinschränkung und Herzinsuffizienz. An großen und kleinen Gefäßen kommt es zur Veränderung der Gefäßwände, der Arteriosklerose. Dies ist nur ein Teil der hypertensiven Folgeerscheinungen.

Definiert wir ein Bluthochdruck ab einem Messwert von systolisch 140 zu diastolisch 90 mmHg (auf die zu Grunde liegende Physiologie der beiden Werte soll hier nicht näher eingegangen werden). Bei älteren Menschen über 65 Jahre (sicher aber über 80 Jahre) sind wohl auch höhere Werte bis 160 mmHg (systolisch) zu tolerieren. Sicher festzustellen ist der Blutdruck bei Gelegenheitsmessungen beim Arzt, wobei hier oftmals ein zu hoher Blutdruck ermittelt wird (ausgelöst durch die Aufregung, der sogenannte „Weißkittelhypertonus“). Noch besser geeignet sind regelmäßig Selbstmessungen des Patienten zu Hause nach entsprechender Anleitung (hier sind Blutdruckmessgeräte mit Armmanschette zu bevorzugen) oder im Idealfall eine automatische 24-h Messung (ABDM) nach Anlage des entsprechenden Gerätes durch z. B. den Hausarzt. Durch eine solche Untersuchung kann auch das nächtliche Blutdruckverhalten beurteilt werden, was erheblichen Einfluss auf die weitere Diagnostik und Therapie haben kann.

Eine Ursache des Bluthochdrucks ist in den meisten Fällen nicht zu diagnostizieren – man spricht dann von der essentiellen oder primären arteriellen Hypertonie, die schlicht Folge einer mit dem Alter zunehmenden Steifheit der Arterien ist. Davon abzugrenzen sind die deutlich selteneren Fälle der sekundären Hypertonie, bei denen eine organische Erkrankung isoliert werden kann. Dazu gehören die Nierenarterienstenose (Einengung der die Nieren versorgenden Arterien), hormonproduzierende Tumoren (z. B. Phäochromozytom) oder eine Überfunktion der Nebennieren. Solche Ursachen sollten insbesondere bei jungen Patienten mit Bluthochdruck oder aber anfallsartigem Charakter bzw. ausgeprägter Symptomatik ausgeschlossen werden. In der Regel gelingt dies nur im Rahmen eines Krankenhausaufenthaltes.

Bezüglich der Behandlung des Bluthochdrucks muss man zunächst festhalten, dass die ideale Blutdrucksituation etwas unsicher ist. Wahrscheinlich kann man davon ausgehen, dass „je niedriger, je besser“ gilt. Andersherum kann eine zu starke Blutdrucksenkung vor allem bei älteren Patienten unerwünschte Wirkungen hervorrufen. Sicher sollte bei Patienten unter 65 Jahren ab einem Blutdruck von 140 mmHg mit der Behandlung begonnen werden. Dies kann zunächst durch eine Änderung des Lebensstils erfolgen. Einflussfaktoren sind Gewichtsreduktion bei Übergewicht (angestrebt wird gemeinhin ein Body-Mass-Index von 20-25 kg/m²). Auch regelmäßige sportliche Betätigung hat einen positiven Einfluss auf den Bluthochdruck (wohlgemerkt werden Ausdauersport oder isotonische Übungen empfohlen, Kraftsport ist eher kontraproduktiv – bei Bankdrücken werden beispielsweise Werte über 300 mmHg erreicht). Erhöhter Salzkonsum hat ebenfalls einen negativen Effekt, wobei die ideale Menge der optimalen Salzzufuhr unklar ist. Der Effekt einer reduzierten Salzzufuhr ist bei etwa 5/3 mmHg gering und 80% des täglich aufgenommen Speisesalzes finden sich versteckt in Nahrungsmitteln. Die Empfehlung tendiert zu einer Menge von 5 g Salz täglich (1 Teelöffel).

In der Regel wird bei erhöhten Blutdruckwerten jedoch eine medikamentöse Behandlung erforderlich sein. Häufig hat eine solche bei der richten Auswahl der Präparate auch schützende Wirkung auf Endorgane (Herz, Niere). Von der ESC oder ESH (European Society of Cardiology oder European Society of Hypertension) wird bereits zu Beginn eine Kombination verschiedener Wirkstoffe empfohlen, um bei gutem Effekt die Nebenwirkungen zu reduzieren. Üblicherweise wird mit einem sog. RAAS-Blocker (Renin-Angiotensin-Aldosteron-System der Niere), also einem ACE-Hemmer oder einem Angiotensin-1-Blocker, sowie einem Calziumantagonisten (Dihydropyridintyp) begonnen. Bei unzureichender Wirksamkeit kommen Diuretika („Wassertabletten“), Betablocker oder alpha-Antagonisten (reine „Gefäßerweiterer“) zum Einsatz. Nebenwirkungen bei Änderung der Medikation sollten stets mit dem behandelnden Arzt besprochen werden, um 1. den tatsächlichen Zusammenhang herzustellen (fälschlicherweise kann auch die erwünschte Blutdrucksenkung selbst zunächst als unangenehm empfunden werden) und 2. eine sinnvolle Alternative zu finden. Unbedingt vermieden werden sollte, die verschriebenen Antihypertensiva bei vermuteter Unverträglichkeit einfach abzusetzen – auch wenn die Blutdrucksituation scheinbar wieder „im Griff“ ist – denn ohne die Medikamente (und ohne die dann meist nicht mehr stattfindenden Messungen) schießt der Blutdruck regelhaft wieder in die Höhe. Sollte der sättigende Charakter der zahlreichen Blutdruckmedikamente als unangenehm empfunden werden, so haben die Pharmafirmen seit geraumer Zeit erfreulich wirksame Kombinationspräparate in petto, bei denen mehrere Wirkstoffe in einer Tablette zusammengefasst sind.

Abschließend sollt bemerkt werden, dass in Zusammenhang mit einer festgestellten arteriellen Hypertonie die weiteren kardiovaskulären Risikofaktoren (also diejenigen, die Herz- und Gefäßerkrankungen hervorrufen) kontrolliert und behandelt werden sollten. Dazu zählen der Fettstoffwechsel und hier besonders der LDL-Wert, Diabetes mellitus (Blutzuckererkrankung) sowie Übergewicht (BMI oberhalb 30 kg/m²).  Einen gewissen Eigenbeitrag kann der Patient zudem durch den Verzicht auf Rauchen leisten.